Reverse ssh tunnel mit autossh

Eigentlich ist das Port-Forwarding im Router so eingestellt, dass der Remote Zugriff auf den Heimserver problemlos funktioniert. Leider hat der Provider aber die Möglichkeit den Router neu zu initialisieren (und damit meine Forward-Regeln zu löschen) und er macht auch massiv Gebrauch davon. Zwar kann der Server dann weiterhin mit dem Internet kommunizieren (und so auch als nagios-Server andere Server überwachen), der Zugriff von außen funktioniert aber nicht mehr.

Mit einem Server im Internet lässt sich dem Problem ein Schnippchen schlagen, in dem man den Heimserver anweist einen reverse ssh tunnel aufzubauen. Über diesen kann man später auf das Heimnetz zugreifen und die Port-Forwarding Regeln neu einspielen. Damit der Tunnel nach der Unterbrechung durch den Provider wieder hergestellt wird hilft autossh. Mit folgendem Eintrag in /etc/rc.local (Ubuntu Server):

sudo -u meinuser /usr/bin/autossh \
  -R 17777:localhost:22 -N meinserver.tld &

bleibt die Verbindung immer offen. Hier noch kurz die Erklärung der Einzelheiten:

  • sudo -u meinuser: Die Datei /etc/rc.local wird als root ausgeführt, der SSH-Tunnel soll aber unter meinem User aufgebaut werden
  • autossh -R 17777:localhost:22: autossh übergibt alle Parameter an ssh. Hier wird der reverse Tunnel auf Port 17777 zum Port 22 der lokalen Maschine hergestellt.
  • -N: ssh soll keine Shell starten, nur den Tunnel bereit stellen Natürlich müssen die ssh-Schlüssel für den eigenen Account mit dem Server meinserver.tld zuerst ausgetausch werden, damit ein login ohne Passwort möglich ist. Anschließend kann man mit den Kommandos
ssh meinuser@meinserver.tld
ssh -p 17777 localhost

vom Internet aus auf den Heimserver zugreifen. Der Port 17777 ist dabei nur für Benutzer am Server meinserver.tld zugängig.

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